Nikodemus Schnabel sieht fast aus wie ein Mönch aus der Werbung. Freundlich lächelnd, in weitem Habit, mit rundlichem Bauch. Ein lebensfroher Mensch, das spürt man sofort. Dabei lebt er in einem Konfliktgebiet, in der Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem. Er erlebt hautnah die Konflikte der Region. Nikodemus Schnabel wurde schon von radikalen Juden bespuckt und weiß, dass manche Gebiete im Gazastreifen No Go Areas für Christen sind und waren. Am 7. Oktober wurden vier katholische Philippinos ermordet, mehrere Christen entführt und ein chinesischer Christ verstümmelt. In Gaza sind bislang 36 Christen getötet worden. Die wichtigste Aufgabe der Benediktiner jetzt: Dableiben und nicht aufhören, auf österlichen Frieden zu hoffen.

Klaus Böllert